Monday, August 28, 2023

Die Berliner Mauer 1961-1989
Erinnerungen von Zeitzeugen


The Berlin Wall 1961-1989 - Memories of Contemporary Witnesses


The Berlin Wall in August 1961 - Course of the sector border (red line)
Die Berliner Mauer im August 1961 - Verlauf der Sektorengrenze (rote Linie)
Originalaufnahme: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung


In einigen Fällen verlief die Sektorengrenze direkt an der Häuserfront. Gehörte das Haus zum Westen, dann wurden Durchbrüche zu den Kellern der Nachbarhäuser geschaffen, damit die Bewohner von einer Nebenstraße aus in ihre Wohnungen gelangen konnten. Soweit die Keller während des Krieges als Luftschutzkeller vorgesehen waren, existierten bereits vorbereitete Mauerdurchbrüche, um die Druckwelle explodierender Bomben abzufangen und die Flucht der Schutzsuchenden durch einen anderen Hauskeller zu ermöglichen. Gehörte das Haus zum Osten, dann wurden die Fenster in den unteren Etagen zugemauert und die Bewohner möglichst bald zwangsweise umgesiedelt. Später wurde das Haus abgerissen, wobei manchmal eine "Geisterfassade" übrig blieb.

Am Tag des Mauerbaus und vereinzelt auch danach, gab es in solchen Ostberliner Grenzhäusern noch Bewohner, denen es in einem unbeobachteten Moment gelang, aus dem Fenster oder vom Balkon zu springen, - in ein bereit gehaltenes Sprungtuch der Westberliner Feuerwehr. Die hatte am 13. August einen unerwarteten Goßeinsatz. W.W. (=> Bericht der Berliner Feuerwehr zum Mauerbau 1961)

English Version:
In some cases, the sector boundary ran directly along the front of the houses. If the house belonged to the West, then openings were made to the basement walls of neighbouring houses so that residents could get to their apartments from a side street. As far as such cellars had been intended as air-raid shelters during the war, there were certain wall spots already prepared to intercept the blast wave of exploding bombs and to enable those seeking protection to escape through another basement. If the house belonged to the East, then all windows on the lower floors were bricked up and residents were forcibly resettled as soon as possible. Later, these houses were demolished, sometimes leaving a "ghost façade".

On the day the Wall was built and occasionally afterwards, there were still residents left in East Berlin border houses who managed to jump out of the window or from a balcony, - just into a jumping mat held ready by the West-Berlin fire brigade. Therefore, the fire brigade had an unexpected large-scale operation on August 13 (=> Link to a Berlin Fire Brigade report referring to 1961). W.W.


PDF-Link:

Erinnerungen eines Westberliners
an die Berliner Mauer 1961-1989


Ein Resümee von Wolfgang Wiesner © 2023


Die folgende Tonaufnahme lässt einen Zeitzeugen zu Worte kommen,
dessen Schicksal in meinem Resümee ausführlich beschrieben wird.



No comments: